AMRA Verlag

Wiedergeburt und frühere Leben

Herausforderung Reinkarnation


22,95 €

inkl. MwSt. zzgl. evtl. Versandkosten


Auch lieferbar als eBook:


EPUB-Format

Art.Nr.: A47175
Autor:  Jan Erik  Sigdell
Jan Erik Sigdell
Zusätzliche Infos: Klassiker der Reinkarnations-Literatur!
Umfang: 304 Seiten
Einband: Hardcover mit Leseband
Coverdownload: Link zum Herunterladen

»Wie sollen wir lernen, wenn wir in einer neuen Inkarnation nichts von den früheren wissen?« 
- Jan Erik Sigdell

Was Sie schon immer über Reinkarnation wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten ...

Reinkarnation bedeutet, dass sich die Seele irgendwann nach dem Tod neu verkörpert, indem sie sich mit einem in einem Mutterleib heranwachsenden Embryo verbindet und dann in ein neues körperliches Leben geboren wird. Viele Menschen haben in der Kindheit oder später spontane Erinnerungen an solche Erfahrungen – moderne Therapieformen sind in der Lage, sie an die Oberfläche zu bringen, wo sie heilend wirken können. Beides sind Belege für die Wahrheit der Vorstellung von Wiedergeburt, die so alt ist wie die Menschheitsgeschichte.

Kann auch ich mich an frühere Leben erinnern? Gibt es Beweise dafür? Ist eine Rückführung gefährlich? Diese und mehr als hundert andere zentrale Fragen zu Reinkarnation und Karma beantwortet der Autor kompetent mit der Erfahrung aus Tausenden erfolgreicher Rückführungen. Sein Buch ist ein Plädoyer für eine revolutionäre Sicht des menschlichen Potenzials und eine konstruktive Auseinandersetzung mit skeptischen Einwänden.

Ein Grundlagenwerk in überarbeiteter Neuausgabe sowie
ergänzt um den Vortrag »Der Tod und die Seele« (22 Seiten).

 

Regelmäßige Veranstaltungen in Frankfurt am Main.

Dr. Jan Erik Sigdell, geboren 1938 in Göteborg, ist promovierter Medizintechniker und ein international anerkannter Experte für Rückführungstherapie. Seit den Siebzigerjahren hat er zahllose Rückführungen durchgeführt und neue Methoden der Rückführungstherapie entwickelt. 2006 wurde er als bisher einziger Alternativmediziner für seine Verdienste mit dem Schweizer Preis ausgezeichnet.

INHALT
Vorwort
TEIL 1: ALLGEMEINE FRAGEN
Gibt es Reinkarnation wirklich? • Welchen Sinn könnte Reinkarnation haben? • Wie sollen wir lernen, wenn wir in einer neuen Inkarnation nichts von den früheren wissen? • Dann könnte man sich ja mit seiner Entwicklung Zeit lassen • Welchen Sinn hätte ein Weiterleben nach dem Tod ohne Reinkarnation? • Ist es gerecht, dass ein einziges verfehltes Leben unter Umständen in die ewige Verdammnis führt? • Und wo ist die Hölle? • Ist die Reinkarnationslehre nicht eher atheistisch? • Kann man Reinkarnation beweisen? • Will man überhaupt Beweise haben? • Kann man beweisen, dass es Reinkarnation nicht gibt? • Gibt es zumindest Indizien für Reinkarnation? • Gibt es Indizien, die gegen Reinkarnation sprechen? • Warum erinnert man sich dann nicht? • Welche Theorien wurden aufgestellt, um Rückführungserlebnisse anders zu erklären? • Was ist von solchen Erinnerungen zu halten? • Hat es einen Sinn, sich an frühere Existenzen zu erinnern? • Wäre es falsch, sich erinnern zu wollen? • Kommt es nicht sehr oft vor, dass sich Menschen in Rückführungen als Berühmtheiten wie Kleopatra oder Napoleon erleben? • Gibt es wirklich überzeugende Rückführungserlebnisse? • Der Fall Antonia von Linda Tarazi • Robert Snow als Maler Carroll Beckwith • Der U-Boot-Mann • Das wiedergeborene Mordopfer • Vier Fälle von Peter Ramster • Statistik und ein Fall von Helen Wambach • Gibt es auch Fälle, die widerlegt wurden? • Manche Lügen leben lange … • Der Fall Jane Evans wurde aber wirklich widerlegt – nicht wahr? • Und wie sieht es mit Ihren eigenen Fällen aus? • Gibt es Kinder, die sich spontan an ihre Vorleben erinnern? • Ian Stevenson, Galileo der Reinkarnation • Klärung der Begriffe Besessenheit, Umsessenheit und Walk-in • Neue bemerkenswerte Fälle von Erinnerungen eines Kindes • Referenzen
TEIL 2: KARMA, FREIER WILLE UND DAS PROBLEM DES LEIDS
Was ist Karma? • Ist Karma eine Bestrafung? • Wie kann es gerecht und sinnvoll sein, für etwas leiden zu müssen, wovon man gar nichts mehr weiß? • Kann man einem Menschen Karma abnehmen? • Greift man in das Karma eines Menschen ein, wenn man ihm hilft? • Wie steht es mit unserem freien Willen? • Gibt es demnach kein Leid ohne Grund? • Welche Erklärungen gibt es für das Problem des Leids auf der Welt? • Hypothese 1: Gott ist nicht nur gut, sondern hat auch eine böse Seite • Hypothese 2: Gott ist nicht allmächtig und nicht allwissend • Hypothese 3: Leid ist Illusion • Gibt es wirklich einen Gott? • Hypothese 4a: Leid erzieht und veredelt • Hypothese 4b: In einem zukünftigen, wunderbaren Zeitalter wird alles wieder gut • Hypothese 4c: Der freie Wille erfordert die Möglichkeit, auch Böses zu tun • Erweiterung der Theodizee des freien Willens • Müssten die Zustände auf der Welt nicht eigentlich immer besser werden? • Warum lässt Gott das alles zu? • Warum lässt der Mensch das zu? • Gibt es auch ein Gruppen- und Völkerkarma? • Wie passt die Lehre von der Reinkarnation mit dem Bevölkerungswachstum zusammen? • Ist Karma für alles verantwortlich? • War auch ich einmal ein Täter? • War ich vielleicht ein großer Wohltäter oder eine berühmte Person? • Wie hat alles angefangen? • Wie hört es auf? • Gilt das Gesetz des Karmas für alle? • Hilft Versöhnung Karma zu überwinden? • Versöhnung mit destruktiven Eltern und früheren Partnern • Was sagt die Bibel zu Karma? • Als der Lehre vom Karma widersprechend wollte man folgende Stellen sehen • Referenzen
TEIL 3: THEOLOGISCHE FRAGEN
Welche Religionen lehren die Reinkarnation? • Warum lehnt das kirchliche Christentum die Reinkarnationslehre ab? • Stammt die Reinkarnationslehre nicht aus Indien? • Kann die Reinkarnationslehre das Problem des Leidens in der Welt lösen? • Wie passt die Reinkarnationslehre mit Gottes Liebe und Gnade zusammen? • Und wie passt die Reinkarnationslehre zur Liebe und Gnade der Menschen? • Was ist zu den oft vorgebrachten Einwänden gegen Reinkarnation zu sagen? • Reinkarnation bedeutet eine Verlängerung der Mühsal • Reinkarnation steht im Widerspruch zur Auferstehung • Reinkarnation ist für Christen in Hinblick auf das »nahe Ende« uninteressant • Jesus ist für uns gestorben und hat damit bereits alles schlechte Karma vergeben • Dieses Leben bietet genug Gelegenheiten, sich zu entwickeln, so dass es keiner Reinkarnation bedarf • Es geht nicht um einen Prozess, sondern um eine Entscheidung • Woher kommt die Vorstellung von Reinkarnation? • Gibt es auch in kirchlichen Kreisen Befürworter der Reinkarnation? • Welche Bibeltexte können auch anders übersetzt oder verstanden werden? • Das Nikodemusgespräch • War Johannes der Täufer Elias? • Hatte Johannes der Täufer ein Karma? • Der Blindgeborene – eine Reinkarnation? • Weitere Bibelstellen • Steht nicht im Hebräerbrief, dass der Mensch nur einmal stirbt? • Wer waren die gnostischen Christen? • Rehabilitation der Katharer • Wie ging die Glaubensentwicklung weiter? • Kaiser Konstantin • Was lehrten die Gnostiker über Reinkarnation? • Lehrten die Katharer auch die Reinkarnation? • Wie verhielt sich Origenes zur Reinkarnation? • Der gelehrte Origenes • Neue Funde entlarven manipulierte Übersetzungen • Hat Origenes die Reinkarnation gelehrt? • Was kommt nach dem Tod? • Wurde der Reinkarnationsglaube beim Konzil in Konstantinopel nicht verboten? • Was wirklich geschah • Der Papst wollte nicht • Der erste Bannfluch gegen Origenes • Wie passt nun all das mit hervorgerufenen Rückerinnerungen zusammen? • Wo hat hier die von Jesus gelehrte Liebe ihren Platz? • Gibt es einen verborgenen Zusammenhang zwischen der Lehre vom Fegfeuer und der Reinkarnationslehre? • Was sagt die Bibel zur Vorexistenz der Seele? • Zur Vorexistenz der menschlichen Seele • Aus apokryphen Schriften • Ein angeblicher Einwand gegen die Vorexistenz • Sind Körper und Seele also doch trennbar? • Kirchliche Umdeutung des Aristoteles • Was sagt die Bibel zur Trennbarkeit von Körper und Seele? • Der Lehre von der Untrennbarkeit von Körper und Seele wird in der Bibel widersprochen • Angebliche biblische Argumente für die Lehre der Untrennbarkeit von Körper und Seele • Was sagt die Bibel sonst noch zur Reinkarnation? • Referenzen
TEIL 4: WISSENSCHAFTLICHE FRAGEN
Kann es körperlose und für uns unsichtbare Seelen geben? • Wo wäre dann diese Seele zwischen den Inkarnationen? • Könnte sich die Seele dort erinnern und handeln? • Kann die Seele aus dem Körper austreten, ohne dass dieser stirbt? • Was ist von außerkörperlichen Erlebnissen zu halten? • Warum werden Reinkarnationserlebnisse der Parapsychologie zugeordnet? • Es scheint schwer, bei Rückerinnerungserlebnissen an verifizierbare Daten zu kommen. Warum? • Berechnungen, Schätzungen und rationale Ergänzungen • Wie objektiv sind die Auswertungen von Reinkarnationserlebnissen? • Es wird von »Pannen« in Rückführungserlebnissen berichtet. Was beweisen sie? • Ein »Gegenbeweis« von Richard Wiseman • Wie können Hypothesen denn objektiv und seriös geprüft werden? • Der Fall Matthew von Jonathan Venn • Der Fall von Lincolns Mörder • Können nicht »Erinnerungen an frühere Existenzen« einfach genetisch übertragen, also sozusagen geerbt sein? • Kommentare zum Fragebogentest von Harald Wiesendanger • Es soll bewiesen worden sein, dass Rückführungserlebnisse auf vergessene Erinnerungen aus dem heutigen Leben (Kryptomnesie) zurückgehen. Stimmt das? • Zoliks »Basis-Fall« • Ein weiterer Fall von Zolik • Wichtige Frage ausgelassen! • Ein Fall in Finnland • Also gibt es gar keine Kryptomnesie? • Eine Bemerkung zur Kryptomnesie • Gibt es noch andere Erklärungen? • Eine philosophische Untersuchung der Reinkarnationsvorstellung • Die »kritische Untersuchung« von Paul Edwards • Zirkelschlüsse in der Reinkarnationsfrage • Die »wissenschaftliche« Haltung • Die Kritik des Psychiaters Michael Schröter-Kunhardt • Skepsis gegen Skeptizismus • Kann Skeptizismus pathologisch werden? • Ein Skeptiker wird zum Gläubigen • Referenzen
TEIL 5: SONST NOCH FRAGEN?
Wie hat das Inkarnieren angefangen? • Hat das Inkarnieren irgendwann ein Ende? • Wie viele Inkarnationen muss man durchlaufen? • Ist das Inkarnieren überhaupt wünschenswert? • Wie kommt die Seele in einen neuen Körper? • Hat die Seele dieses Leben gewählt oder musste sie einfach hierher? • Könnte man auch als Tier wiedergeboren werden? • Haben Tiere ebenfalls eine Seele? • Wechselt man mit der Inkarnation auch das Geschlecht? • Wie verlässt die Seele den Körper? • Und wenn es Reinkarnation nicht gibt …? • Wie kann man Erinnerungen aus der Vergangenheit wachrufen? • Handelt es sich bei dem, was während einer Rückführung hochkommt, immer um Erinnerungen aus der Vergangenheit? • Ist es sinnvoll, ein Rückführungserlebnis aus reiner Neugier anzustreben? • Was kann man mit einer Rückführungstherapie erreichen? • Löst man dann Karma auf? • Kann es auch gefährlich sein, sich zu erinnern? • Worauf muss man bei einer Rückführungstherapie achten? • Wie findet man einen Rückführenden, zu dem man Vertrauen haben kann? • Referenzen
ANHANG
Der Tod und die Seele • Ein Märchen vom freien Willen • Der Glaube an Reinkarnation und Karma in Indien • Keine Seele und kein Gott im Buddhismus? • Der Reinkarnationsgedanke bei den Griechen und Römern • Die Seelenwanderung bei den Kelten und alten Nordeuropäern • Die Kelten • Nordeuropäisches Altertum • Kalevala – das finnische Volksepos • Der Reinkarnationsglaube im Judentum • Die Erschaffung der Seelen • Das Buch Bahir • Rabbi Chaim Vital • Reinkarnation im Koran? • Beispiele für den Reinkarnationsglauben der nord- und südamerikanischen Völker • Die Inka • Die Mayas • Die Azteken • Die Hopi • Der Reinkarnationsglaube der australischen Aborigines • Missbrauch der Reinkarnationslehre • Politisch-sozialer Missbrauch in Indien • Missbrauch in Zusammenhang mit Abtreibung • Besser nicht helfen, um nicht in das Karma einzugreifen • Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten … • Scientology • Missbrauch der Reinkarnationslehre im Nationalsozialismus • Die Reinkarnationslehre und der Holocaust • Referenzen

VORWORT
»Des Menschen Seele / gleicht dem Wasser: / Vom Himmel kommt es, / zum Himmel steigt es, / und wieder nieder / zur Erde muss es, / ewig wechselnd«, schrieb Johann Wolfgang von Goethe in seinem Gedicht »Gesang der Geister über den Wassern«. [1] Wie so viele andere deutsche Denker gab er mehr als einmal seinem Glauben an die Wiedergeburt der Seele Ausdruck.
Reinkarnation (wörtlich: »Wiedereinfleischung«; deutsch: Seelenwanderung, Wiederverkörperung oder Wiedergeburt) bedeutet, dass sich die Seele irgendwann nach dem Tod neu verkörpert, indem sie sich mit einem in einem Mutterleib heranwachsenden Embryo verbindet und dann in ein neues körperliches Leben geboren wird.
Es gibt noch einige andere Begriffe, die mehr oder weniger das Gleiche bedeuten: Metempsychose, Metemsomatose, Transmigration, Reinkorporation und Palingenese. Die drei ersten bedeuten, dass sich die Seele zwischen Körpern bewegt, also vom einen Körper zum anderen. Reinkorporation heißt Wiedereinkörperung und Palingenese Wiedergeburt. Das letzte Wort (griechisch palingenesia) war bei den alten Griechen als Bezeichnung für die Reinkarnation gebräuchlich und kommt auch an zwei Stellen im Neuen Testament vor: »Ihr, die ihr mir seid nachgefolgt, werdet in der Wiedergeburt, da des Menschen Sohn wird sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels« (Matth. 19,28) und »... nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung im Heiligen Geiste« (Titus 3,5). In den offiziellen Auslegungen der Bibel wird in diesem Zusammenhang allerdings nicht von Reinkarnation gesprochen, sondern von der Neugeburt des Menschen bei der Auferstehung. Wiedergeburt als kirchlich-dogmatischer Begriff wird nämlich hier als das einmalige Ereignis der Auferstehung verstanden, bei der die Seele ihren ehemaligen Körper wiederbekommt oder vielmehr einen »pneumatischen« Körper, also eigentlich einen Seelenkörper, statt des »grobstofflichen« physischen Körpers von früher. So jedenfalls beschreibt es Paulus.
Doch kehren wir zurück zu der Auffassung von Reinkarnation, die Goethe in seinem Gedicht vertritt. Solche Gedanken muss dieser großartige Vertreter deutscher Geistesgeschichte nicht unbedingt aus dem Osten haben, denn sie sind keineswegs so »unchristlich«, wie es manchem Leser vielleicht vorkommen mag. Die gnostischen Christen hatten nämlich eine andere Meinung über die Entstehung des Menschen, als sie heute von der Kirche vertreten wird. Ihrer Lehre zufolge entsteht die Seele nicht erst bei der Zeugung, sondern existierte schon lange vorher. Demnach sind wir alle »alte Seelen«, die vom Anfang der Schöpfung her bereits da waren. Wir werden immer neu wiederverkörpert, aber nicht ewig, auch wenn die Erinnerung an das, was vorher war, verblasst ist. Aber verblasst diese Erinnerung wirklich so sehr, dass wir überhaupt keinen Zugriff mehr darauf haben?
Ich bin seit 1980 als Rückführungstherapeut tätig und durfte seitdem viele Erinnerungen an frühere Leben mit meinen Klienten teilen. Menschen, die Rückführungen und das, was dabei geschieht, nur vom Hörensagen kennen, lehnen solche Erinnerungen häufig als Einbildung oder gar Unfug ab. Doch das ist nicht so einfach möglich, weil sich eben diese Erinnerungen durch eine höchst überzeugende Reproduzierbarkeit auszeichnen. Und Reproduzierbarkeit ist eines der wichtigsten wissenschaftlichen Kriterien, wenn es darum geht, etwas für wahrscheinlich zutreffend oder zumindest für möglich zu halten.
Ich nehme an, Sie haben dieses Buch aufgeschlagen, weil Sie Reinkarnation zumindest für möglich halten. Das ist eine gute Ausgangsbasis für die Reise, auf die wir uns nun begeben – eine Reise, auf der viele Fragen gestellt und viele Antworten gegeben werden. Einige dieser Fragen mögen auch Ihre sein, und ich hoffe sehr, dass einige meiner Antworten Sie ein Stück weiterbringen auf Ihrer ganz persönlichen Reise.

1. WELCHE RELIGIONEN LEHREN DIE REINKARNATION?
Die einzigen bedeutenden Religionen, welche heute die Reinkarnation konkret ablehnen, sind das Christentum und der Islam (in fast all ihren Varianten). Das Judentum steht der Frage offiziell eher neutral gegenüber, obwohl viele Juden an Reinkarnation glauben. So ist für die jüdischen Chasidim (oder Hasidim, »die Frommen«) der Glaube an Reinkarnation ein zentrales Element. Die Chasidim bildeten vor dem Holocaust die Mehrheit des europäischen Judentums und sind noch heute eine der größten jüdischen Gruppierungen. Berühmte Kabbalisten wie Isaak Luria (Jitzchak Lurija) (1534-1572) und sein Schüler Chaim (Chajjim) Vital (1543-1620) haben die Reinkarnation gelehrt (vgl. Anhang).
Im Judentum sind und waren die Meinungen über Reinkarnation allerdings geteilt. Einige lehnten und lehnen sie ab, andere glaubten daran und tun es noch heute. Der Basler Anwalt David Schweizer (Präsident der Zionistischen Vereinigung in Basel) schrieb in einem Leserbrief an die Basler Zeitung (als Kommentar zu einem Zeitungsbericht): »In diesem Artikel wird behauptet, dass die Mehrheit der religiösen Juden nicht an Reinkarnation glaubt. Das ist falsch. Die Wiederverkörperung (Gilgul) ist im religiösen Judentum weitgehend anerkannt … Es sind vor allem nichtreligiöse Juden, die den Gedanken von Reinkarnation ablehnen« [1].
Das folgende Zitat bezieht sich auf die Ablehnung der Reinkarnation durch einige jüdische Denker: »Die Meinung ist begründet, dass viele der gegen sie argumentierenden Denker anders denken würden, hätten sie nur die kabbalistische Tradition gekannt. Ein bekannter Philosoph des 14. Jahrhunderts, Rabbi Chisdai Crescas [Hasdai Kreskas], sprach sich gegen Reinkarnation aus. Er bemerkte aber [später], dass er anders gedacht hätte, hätte er dies aus der Kabbalah erfahren. Ähnlich schrieb Rabbi Dan Jitzchak Abrabanel, dass der große Maimonides [Moses oder Mosheh Ben-Maimon] die ihm früher nicht bekannte kabbalistische Tradition erst erfuhr, als er sich dem Ende seines Lebens näherte. Danach äußerte er, dass er viele seine Belehrungen zurückgezogen hätte, wäre ihm diese Tradition früher bekannt gewesen« [2].
Diese Erkenntnisse über den jüdischen Glauben bilden eine wichtige Grundlage für die Beurteilung der Frage, inwieweit die Bibel mit der Vorstellung von Reinkarnation vereinbar ist. In der kirchlichen Theologie will man es nämlich so darstellen, als habe man im Judentum nie wirklich an Reinkarnation geglaubt und als gehörten jene, die anders darüber dachten, unbedeutenden Randgruppen an. So einfach ist es aber nicht.
Es gibt in der ganzen Welt kaum eine Religion, die nicht irgendeine Form von Reinkarnationslehre kannte oder noch kennt. Dazu gehören natürlich die asiatischen Religionen Hinduismus und Buddhismus, weshalb viele meinen, der Glaube an Reinkarnation sei dort entstanden, was erwiesenermaßen nicht stimmt. Die Inkas, die Mayas und andere Indianervölker sowie die Wikinger, die Kelten, die Eskimos und viele afrikanische Völker hatten (und einige haben noch) ebenfalls Reinkarnationsvorstellungen, aber mit Sicherheit keine Kontakte zu Indien. Der Reinkarnationsglaube scheint sich wie ein roter Faden durch alle Kulturen und Glaubensformen zu ziehen. Und wo es ihn heute nicht mehr gibt, hat es ihn früher auch gegeben.
Der Behauptung, die Lehre von der Reinkarnation sei eine indische »Erfindung« und habe sich von Indien aus verbreitet, widerspricht sogar eine katholische Enzyklopädie: »Mehr oder weniger umfassende Lehren über die Seelenwanderung sind in der Welt weit verbreitet gewesen und traten in Asien, Afrika, Australien, Ozeanien und unter den nord- und südamerikanischen Indianern sowie in Teilen Europas auf. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Lehre sich aus einem gemeinsamen Zentrum heraus verbreitet hat. Sie kann sich tatsächlich ohne Weiteres in diesen Gebieten getrennt entwickelt haben ...« [3]. Hinzufügend behauptet man dann: »... um die Ähnlichkeit zwischen Kindern und ihren Eltern oder anderen Verwandten zu erklären – als eine pseudowissenschaftliche Theorie der Genetik.« Das ist eine fast beleidigende Abwertung der Philosophie früherer Kulturen. Eine viel bessere und eher einleuchtende Erklärung, die auf Tatsachen beruht, wird unten gegeben (siehe Frage 8).
Im Islam wird die Lehre von der Reinkarnation heute abgelehnt, aber in früheren Zeiten haben einige islamische Gelehrte darüber geschrieben und mehrere Volksgruppen, die dem Islam angehören oder ihm zumindest nahe stehen, glauben oder glaubten daran: Jesiden, Aleviten, Yarsanen, Ismailiten, Noshairis, Kurden und Drusen. Die Sufis stehen der Lehre weitgehend offen gegenüber [4-7]. (Vgl. Anhang.)
Darüber, ob die alten Ägypter an Reinkarnation glaubten, gehen die Meinungen der Gelehrten auseinander. Der altgriechische Philosoph Herodot schrieb, dass die Ägypter an Reinkarnation glaubten und dass die Griechen ihre Reinkarnationslehre von dort hätten. Es scheint aber keinen Beleg dafür in ägyptischen Schriften zu geben. Ägyptologen sind eher der Meinung, dass in dem Fall von der späteren Periode der ägyptischen Kultur, also nach der persischen Eroberung, die Rede ist und dass die Ägypter die Vorstellung von den Persern übernommen hätten [7,8].
Die alten Griechen haben bekanntlich Texte über Reinkarnation geschrieben: Empedokles, Plato, Pythagoras, Plotin, Pherekydes, die Neuplatoniker und die Orphiker [7,8]. (Vgl. Anhang.) »Einwirkungen Indiens sind, jedenfalls in der älteren Zeit, nicht nachweisbar« [9].
Im Christentum gilt die Lehre von der Reinkarnation als Irrlehre. Es ist aber bekannt, dass die christlichen Gnostiker sowohl die Präexistenz (die Existenz der Seele vor der Zeugung) als auch die Wiederverkörperung der Seele lehrten und mehrere Bibelstellen im Sinne der Reinkarnation verstanden haben. Die Ebioniten sind eine weitere frühchristliche Gruppe, in der Reinkarnation gelehrt wurde. Es gibt auch heute noch christliche Randgruppen, in denen man an Reinkarnation glaubt. Dazu gehören zum Beispiel die russisch-orthodoxen Doukhoboren. Zwei vor allem in Europa nicht unbedeutende reinkarnationsgläubige christliche Bewegungen sind die anthroposophische Christengemeinschaft und die theosophisch orientierte Liberal-Katholische Kirche.

2. WARUM LEHNT DAS KIRCHLICHE CHRISTENTUM DIE REINKARNATIONSLEHRE AB?
Der Grundstein für die heutige Kirche wurde 325 im Konzil von Nicäa gelegt, und zwar von Kaiser Konstantin, der das Christentum zur Staatsreligion erklärte. Er wollte offensichtlich nichts von Reinkarnation wissen. Daher ließ er die Gnostiker in der Konzilsversammlung nicht zu Wort kommen, sondern übergab ihre Anträge und Bittschriften ungeöffnet dem Feuer [10]. Was hatte Konstantin gegen die Reinkarnationslehre?
Es ist der Macht einer Staatskirche durchaus zuträglich, wenn die Menschen glauben, ohne ihren Beistand der ewigen Verdammnis preisgegeben zu sein. Dem würde die Reinkarnationslehre widersprechen, und damit würde sich natürlich auch die Bedeutung der Kirche relativieren. Jemandem, der an Reinkarnation glaubt, dürfte es ziemlich egal sein, welcher Religion er angehört. Nach der Lehre der Reinkarnation kommt es nämlich mehr darauf an, dass man friedvoll, ehrlich und liebevoll lebt und alle Menschen ohne Ausnahme wie seine Geschwister behandelt und respektiert. So hat es ja auch Jesus gelehrt: »Was du nicht willst, dass andere dir antun, das tue auch ihnen nicht an«, denn »Was du anderen antust, wird auch dir angetan werden« und »Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert sterben«, »Liebet eure Feinde« und so weiter.

3. STAMMT DIE REINKARNATIONSLEHRE NICHT AUS INDIEN?
Es wird oft behauptet, sie stamme aus Indien, um die Reinkarnationslehre als dem Christentum so fremd wie nur möglich erscheinen zu lassen, doch wie wir oben gesehen haben, stimmt das nicht.
Eine Bewegung, die mit dem Hinduismus in Verbindung gebracht wird, ist die Theosophie der Helena Petrovna Blavatsky. Es wird gern behauptet, sie habe den Reinkarnationsglauben in den Westen gebracht, was ebenfalls nicht stimmt, denn es gab den Glauben an die Wiederverkörperung in Europa schon sehr lange vor der Theosophie. Im Mittelalter lebte die Reinkarnationsvorstellung in sogenannten »Geheimgesellschaften« weiter, die vor allem deshalb entstanden, weil man sich vor den Gefahren der mörderischen Inquisition schützen musste. Diese Gefahr besteht aber nicht mehr und deshalb sind jene Gesellschaften nicht mehr so geheim, ihr Reinkarnationsglaube auch nicht.

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