INHALT
Einführung
Meine erste Berührung mit der Geistigen Welt
Auf der Suche nach dem Sinn meines Lebens
Was heilt, der Geist oder die Chemie?
Erfahrungen mit Geistheilern
Heiler wider Willen
Dialog mit meinem Geistführer
Heilende Hände
Über Schmerzen zur Chakrensichtigkeit
Geistige Durchsagen zur Heilung auf dem Prüfstand
Die Kraft der Gedanken
Raum und Zeit sind keine festen Größen mehr
Astralwandern leicht gemacht
Gibt es ein Denken ohne Gehirn?
Mut zu dienen bringt Erkenntnis
Der Mensch als Teilnehmer an der Schöpfung
Geistiges Heilen in der Zukunft
Nachworte
Werkverzeichnis
EINFÜHRUNG
Tief in uns allen schlummert der Wunsch nach Geborgenheit, und so manch einer ruft in der Not: Gott hilf mir. Doch wir sind normalerweise nicht in der Lage, einen Dialog mit Gott und seinen geistigen Wesen zu führen. Oder doch?
Schon in jungen Jahren erlebte ich, dass es Menschen gibt, die offenbar einen bewussten Kontakt zur Welt unserer Sehnsucht haben. Heute, viele Jahre später schreibe ich über meinen eigenen Weg zum Geistheiler, der zu einem Dialog mit dem Geist führte – etwas, womit ich nie gerechnet hatte. Was mich bewogen hat, diesen Weg zu gehen, kann ich nicht mehr genau sagen, aber auf diesem Weg habe ich Dinge erlebt und gelernt, die meine Weltsicht und mein Leben definitiv verändert haben. Ich bin der Antwort auf die Frage Was ist der Sinn des Lebens ein wenig näher gekommen.
Unter den vielen Fragen, die mir immer wieder gestellt werden, lauten die häufigsten: Woher wissen Sie, dass Sie eine Verbindung zum Geist haben? Woher wissen Sie, dass Ihre Gespräche mit geistigen Wesen keine Einbildung sind? Oder schlimmer noch: Hat das, was Sie wahrnehmen, überhaupt eine Heilwirkung oder ist es nur Manipulation? Und: Warum haben gerade Sie Kontakt zur geistigen Welt, warum nicht auch jeder andere Mensch? Was bringt Ihnen das alles, was hat sich in Ihrem Leben verändert?
In solchen und ähnlichen Fragen kommt zum Ausdruck, dass hier nach außergewöhnlichen Fähigkeiten gesucht wird, nach wundersamen Offenbarungen. Es gibt aber auch Fragen nach einfachen menschlichen Belangen, Bitten um Hilfe, um Heilung.
Alle Menschen haben eine unersättliche Neugier in Bezug auf ihre Umwelt und andere Menschen. Diese nach außen gerichteten Interessen sind deutlich stärker als die Aufmerksamkeit, die wir unserem Körper entgegenbringen, solange er funktioniert. Auch wenn sich körperliches Leid bereits manifestiert hat, suchen wir Hilfe in unserem Umfeld. Es scheint, als seien wir der Ansicht, mehr über uns selbst erfahren zu können, indem wir mehr übereinander in Erfahrung bringen.
Dieses Verlangen ist richtig, denn ohne Heiler und Lehrer würden wir niemals erfahren, wer wir wirklich sind, und deshalb stellen wir Fragen. Wir suchen nach Erkenntnissen und Einsichten: Woher weißt du das? Ist das wahr? Warum machst du dies? Woran denkst du? Wir versuchen ständig, es anderen nachzutun, weil wir kollektive Wesen sind, die tief im Innersten miteinander verbunden sind. Wir mögen uns dessen nicht immer bewusst sein, doch meiner Ansicht nach stehen wir auf der zellulären Ebene und im Seelischen ständig mit dem Kollektiv in Verbindung. Unser Intellekt, unser Verstand kann das ablehnen, und wir können es auch nur schwer in Worte fassen, aber wir können daran glauben.
Wenn wir daran glauben, dass wir auf irgendeiner Ebene miteinander verbunden sind und mit allerhöchstem Gewahrsein dorthin lauschen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir den Pulsschlag des Lebens, unsere Verbindung zum Weltengeist erfahren. Meine Erfahrung als Heiler zeigte mir, dass Not, Einsamkeit und alles Elend des menschlichen Daseins dadurch entstehen, dass sich Menschen von anderen Menschen zurückziehen. Im Kontakt mit meinen geistigen Helfern erfuhr ich immer wieder, dass jede Tragödie innerhalb der menschlichen Erfahrung auf die Entscheidung zurückgeführt werden kann, sich voneinander zu distanzieren und jede Beziehung zu einem höheren Bewusstsein zu leugnen.
Diese Abkapselung führt zu Vereinsamung und dazu, dass der Mensch sein Vertrauen verliert. Auch Verantwortungslosigkeit entsteht durch Abkapselung und beides zusammen führt zu Unvermögen. Die stärkste Kraft des Lebens, die wahre Dynamik der Evolution, die Anpassung kommt dadurch zum Erliegen. Unsere Gedanken, Entscheidungen und Handlungen stimmen nicht mehr mit unserem tiefsten inneren Wissen um das Verbundensein mit anderen überein. Der Mensch wird krank – körperlich wie seelisch.
Im Grunde handeln wir jeden Tag gegen unsere Bestimmung. Die ganze Problematik der heutigen Zeit entsteht, weil wir darauf bestehen, die Trennung auszuleben, während wir uns tief innen danach sehnen, das Glück des Einsseins zu erfahren. Kann dieser Konflikt gelöst werden? Es wird dann geschehen, wenn wir uns öffnen, aufeinander zugehen und gleichzeitig erkennen, dass alle Seelen, von Gott erschaffen, eine große Familie sind.
Ich darf Sie einladen, den Weg zum eigenen Bewusstsein zu finden. Entdecken Sie, welche großartigen Möglichkeiten Sie haben, wenn Sie Zugang zu Ihrer inneren Größe bekommen. Die Reise in mein eigenes Inneres wurde mir geschenkt und dieses Geschenk möchte ich nun an Sie weitergeben.
MEINE ERSTE BERÜHRUNG MIT DER GEISTIGEN WELT
Eines Morgens wachte ich mitten in einem Traum auf, öffnete die Augen, sah mein Schlafzimmer, schloss die Augen wieder und kehrte in meinen Traum zurück. Dieser Vorgang wiederholte sich noch zweimal, bis ich ganz bewusst entschied, im Traum zu bleiben. Schnell erkannte ich, dass die ganze Wahrnehmung viel plastischer und bewusster war, als ich es bisher von meinen Träumen kannte. Fasziniert schaute ich zu, wobei »schauen« wohl der falsche Ausdruck ist, denn ich nahm ja nichts mit meinen Augen wahr, aber alle Eindrücke und Wahrnehmungen waren so prägnant in Farben und Perspektive wie im wirklichen Leben. Das Ganze war so eindrucksvoll, dass ich mich noch Jahre später an jedes Bild und jedes Wort erinnern konnte.
Mit ungeteilter Aufmerksamkeit betrachtete ich den Raum, in dem ich mich befand. Es war eine Art Schulungsraum mit einem Podium und etwa dreißig Zuhörern. Der Raum war von Licht durchflutet, die Wände waren in einem weichen Hellgrün gestrichen und die farbenfrohe Kleidung der Anwesenden spiegelte die Mode verschiedener Kulturen wider. Nachdem ich mich umgeschaut hatte, richtete ich meine Aufmerksamkeit nach vorn zum Podium. Ein Mann in westlicher Kleidung schaute uns aus klaren Augen freundlich an – ein Lehrer oder Dozent, wie man ihn in jedem Seminar antreffen kann. Überhaupt war die ganze Szene so »echt«, dass ich das Gefühl hatte, in der physischen Wirklichkeit zu sein. Auf jeden Fall war ich hochkonzentriert. »Hellwach« wäre eigentlich das richtige Wort, doch anfangs glaubte ich ja noch zu träumen.
Dann richtete der Lehrer das Wort an uns. Er sagte: »Wir haben euch hier zusammengerufen, weil ihr euch alle mit der Frage beschäftigt, wie Geistheilung funktioniert. Wie kann man erklären, was dabei geschieht? Doch das kann ich euch nicht beantworten, weil ihr nicht wisst, was Leben ist. Würde ich euch erklären, was Leben ist, würdet ihr die Hälfte nicht verstehen und die andere Hälfte müsste ich stark vereinfachen, damit ihr überhaupt etwas versteht. Das Problem ist: Ihr habt nur ein begrenztes Bewusstsein. Was das heißt, möchte ich euch an zwei Beispielen erläutern.
Euer Denken hat Probleme mit den Begriffen Ewigkeit und Unendlichkeit. Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass alles ewig ist, dass es immer war und immer sein wird. In eurer Hilflosigkeit sprecht ihr in Gebeten Worte wie »von Ewigkeit zu Ewigkeit«, obwohl die Ewigkeit weder geteilt noch ergänzt werden kann. Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass das Leben schon immer war und immer sein wird und dass auch ihr schon immer wart und auf ewig sein werdet. Euer begrenztes Bewusstsein lässt ein derart zeitloses Denken nicht zu. Ihr braucht Strukturen, Einteilungen, Grenzen und Gliederungen. Das ist für euren zeitlich begrenzten Aufenthalt in einem physischen Körper notwendig, und es würde eure Entwicklung behindern, wenn ihr die Ewigkeit in ihrer ganzen Zeitlosigkeit erfassen könntet.
Mit der Unendlichkeit sieht es ganz ähnlich aus. Ihr könnt euch in keiner Weise vorstellen, was es bedeutet, wenn etwas oder die Schöpfung keine Grenzen hat, also endlos ist. Ein grenzenloser Kosmos ist etwas, worüber ihr vielleicht sprechen, den ihr gedanklich aber nicht erfassen könnt. Genauso schwer fällt es euch, euch etwas vorzustellen, das unendlich klein ist – euch vorzustellen, dass etwas existiert, das keinen Raum einnimmt und doch vorhanden ist. Doch genau diese unendlich kleinen raumlosen Partikel sind der Stoff, aus dem das Universum ebenso besteht wie ihr selbst. Um euren Wunsch erfüllen und die Frage beantworten zu können, wie geistiges Heilen zu verstehen ist, werden wir einen Weg gehen, der eurem begrenzten Bewusstsein entspricht.«
Langsam, als würde man eine Beleuchtung dimmen, verblassten die Eindrücke. Eine Weile lag ich mit offenen Augen im Bett und fragte mich: »Was war das?« Ich meditierte zwar seit Jahren und hatte schon des Öfteren Visionen gehabt, doch die standen in keinem Vergleich zu dem soeben Erlebten. Die Klarheit der Farben, die Perspektive, die wahrgenommenen Erklärungen – das war eine völlig andere Dimension als die, die ich aus meinen Träumen und Visionen kannte. Den ganzen Tag dachte ich darüber nach und merkte, dass jedes Wort, jedes Detail präsent war und blieb, nicht etwa wie nach einem Traum, dessen Einzelheiten langsam verblassen und aus der Erinnerung verschwinden.
Seit einigen Monaten übte ich mich unter Anleitung meines damaligen Lehrers Hermann, von dem ich im weiteren Verlauf dieses Buches noch öfter berichten werde, in außerkörperlichen Erfahrungen, die unter dem Begriff Astralwandern bekannt sind. Sollten diese Übungen etwas ausgelöst haben? War ich weder träumend noch meditierend in einen losgelösten Bewusstseinszustand geraten? Ich fand keine Erklärung und wollte auch mit niemandem darüber sprechen. Also grübelte ich den ganzen Tag über mein Erlebnis nach.
Der Lehrer, der zu uns gesprochen hatte, sagte immer »wir«. Wer waren die anderen? Was meinte er mit »wir haben euch gerufen«? Ist es möglich, dass wir geschult werden, ohne es bewusst zu wissen? Wenn ja, wäre dies eine Erklärung für so manche Erfindung oder Entdeckung, die von mehreren Menschen, die nichts voneinander wussten, zur gleichen Zeit gemacht wurden. Auch war da noch die Behauptung, wir Menschen hätten ein begrenztes Bewusstsein.
Mir fielen die Worte meines Lehrers wieder ein: Wenn du etwas wissen möchtest, um zu helfen, dann bemühe dich in allen Bereichen, lies Bücher, sprich mit anderen Menschen, frage nach. Und wenn du alles unternommen hast und doch keine Antwort findest, dann rufe die geistige Welt an. Bitte im Gebet oder in der Meditation um Wissen. Verwende die Formel: »Ich möchte wissen, um zu helfen.« Begründe deine Bitte. Auf keinen Fall darf dabei der Gedanke an einen finanziellen Vorteil in dir entstehen oder der Wunsch, mit deinem Wissen zu glänzen. Biete dein Wissen dem Kollektiv immer als Hilfe an und niemals mit dem Wunsch, dich selbst zu profilieren.
Tatsächlich hatte ich Wochen zuvor mit dieser Formel meditiert, denn zu dieser Zeit hatte ich Jimmy Gonzales, einen philippinischen Geistheiler, zu Gast, und was ich bei seinen Heilungen erlebte, brachte mich in Erklärungsnot, wenn ich mit den Patienten über sein erfolgreiches Wirken sprach. Er selbst konnte mir auch keine Erklärung geben. Er sagte nur: »Es ist die göttliche Welt, die durch mich wirkt, etwas anderes kann ich dir auch nicht sagen.«
Am nächsten Morgen geschah das Unfassbare. Im Traum – wenn es denn ein Traum war – befand ich mich wieder in demselben Raum. Wieder konnte ich die Augen öffnen und sah die Decke meines Schlafzimmers, die sanft von den ersten Strahlen der Morgensonne beschienen wurde. Wieder konnte ich zwischen den Wirklichkeiten hinund herwechseln. Wenn ich die Augen geschlossen hielt, sah ich den Schulungsraum, wenn ich sie öffnete, die Decke meines Schlafzimmers. Voller Erwartung blieb ich mit meiner Wahrnehmung im Schulungsraum. Ich hatte das Gefühl, dass die dort Anwesenden ein Feld gespannter Aufmerksamkeit erzeugten. Ich selbst spürte, dass das, was dort geschah, für mein Leben von großer Bedeutung sein würde. Ohne Umschweife begann der Lehrer zu sprechen.
»Ihr kommt aus verschiedenen Kulturen und seid doch alle überzeugt, dass es eine hohe Instanz gibt, die ihr – je nach Anschauung – Gott, kosmisches Bewusstsein, Weltengeist oder Allbewusstsein nennt. Es ist wichtig und auch richtig, dass es in eurer Vorstellung einen Schöpfer gibt. Euer Problem ist nur, dass ihr mit eurem begrenzten Bewusstsein den Sinn der Schöpfung und somit auch den Sinn des Lebens nicht begreifen könnt. Ausgehend von eurem jetzigen Entwicklungsstand werden wir euch ein Modell anbieten, das zwar nicht die ganze Wirklichkeit der Schöpfung widerspiegelt, wohl aber eure Frage beantworten wird.
Nach eurem heutigen Wissensstand erklärt ihr, dass alles Schwingung ist. Ob Energie oder die Atome der Materie, alles pulsiert, vibriert. Ausgehend von diesem Wissen bieten wir euch folgende Vorstellung an: Nennt das, was für euch Gott oder das kosmische Bewusstsein ist, einfach die unendlich schnelle Schwingung. Der erschaffende kreative Geist der Schöpfung, Gott, schwingt, vibriert, pulsiert unendlich schnell. Und wenn Gott unendlich schnelle Schwingung ist, kann und ist er zu jeder Zeit an jedem Ort seiner Schöpfung. In der Welt des kreativen Geistes ist durch die unendlich schnelle Schwingung Raum und Zeit aufgehoben. Das Jenseits, wie Ihr es nennt, ist das ewige Jetzt, doch weil ihr mit eurem Tagesbewusstsein an Raum und Zeit gebunden seid, fällt es euch oder, besser gesagt, eurem Verstand schwer, etwas ohne Raum und Zeit zu akzeptieren. Wir möchten nochmals betonen, dass es existenziell für euch ist, einen Gottesbegriff zu haben. Es ist gut für euch, an eine göttliche Instanz zu glauben. Über den Glauben könnt ihr euer begrenztes und doch kreatives Bewusstsein anheben und Vorstellungen kreieren, die ihr vor dem Hintergrund eures begrenzten Wissens ablehnt.
Bei eurer Entwicklung seid ihr niemals allein. Wir helfen all denjenigen, die sich entschlossen haben, bewusst dienend für die Schöpfung einzutreten.«
Dann erschien auf einer Projektionsfläche ein »Schwingungsmodell des Lebens«, aufgeteilt in mehrere Felder. Ganz außen rechts sahen wir die göttliche Ebene, aus der die unendlich schnelle Schwingung des Geistes so transformiert wird, dass sie auf die zweite Ebene gelangen kann. Hier wandelt die vom Geist erschaffene Seele die geistigen Informationen in bipolare Frequenzen um.
Die Seele als Vermittler transformiert diese bipolaren Informationsfelder weiter hinunter auf die dritte Ebene. Hier geht die bipolare in physische Schwingung über und formt so alles Materielle. Auf der linken Seite der Skala formt der transformierte Geist das Leben in der Materie.
»Wir als eure geistigen Helfer treten immer dann in euer Bewusstsein, wenn sich euer Denken, eure Neigungen, Wünsche und Absichten so entwickelt haben, dass unsere Hilfe einen Sinn ergibt und wir gemeinsam dienend am Schöpfungsprozess teilhaben.
Betrachten wir unser Modell, das euch die Möglichkeit bietet, eure Rolle im Schöpfungsprozess zu verstehen. Die höchste Instanz des Allbewusstseins ist der kreative Geist, das Gottesbewusstsein in der unendlich schnellen Schwingung. Das Universum, wie ihr es erfasst mit Materie, Energie, Raum und Zeit, ist der vom kreativen Geist erschaffene passive Geist. Nach universellen Gesetzen wirkt der Schöpfungsprozess auf den passiven Geist, also auf das physische Universum, das Raum-Zeit-Kontinuum ein.
Die multidimensionale, unendlich schnelle Schwingung – Gott – kann von euch nicht als die vollkommene Einheit wahrgenommen werden, die sie ist. Jeder aus der Einheit kommende Schöpfungsprozess beinhaltet grundsätzlich, dass sich die Schwingungsfrequenz der geistigen Welt verlangsamt, um auf die nächste Ebene zu gelangen – bis hin zu der Ebene, auf der eine Aufspaltung in die bipolaren Felder eures Raum-Zeit-Kontinuums zur Wirkung kommt. An der Grenze zwischen dem Jenseitigen und dem Diesseitigen, zwischen dem ewigen Jetzt und der Welt der Gegensätze findet die Beseelung der Welt statt. An der Transformation zwischen beiden Dimensionen sind alle Seelen als Vermittler beteiligt.
Auch eure individuelle Seele empfängt ununterbrochen Informationen vom Geist und wirkt so auf euer Bewusstsein ein. Versteht eure Existenz bitte so: Das schöpferische Bewusstsein, das allumfassende Sein fließt euch ständig zu. Euer Dasein ist ein Da-Sein, eine Anwesenheit im Sein. Und eure Wirklichkeit ist das Resultat eures Wirkens mit dem Körper, über den Körper und durch den Körper. Euer Leben ist eine Paarung von Weltengeist und aus der Evolution hervorgehender Intelligenz. Eine Paarung von Gottes Willen und dem freien Willen des Menschen. Wir rufen euch zu gegebener Zeit wieder.«
Das Bild verblasste …
Wenig später schlug ich die Augen auf und war wieder bewusst in meinem Körper, also in meiner Wirklichkeit. Es fiel mir schwer, in Schwung zu kommen, denn die Eindrücke des Gesehenen und Gesagten lasteten wie Blei auf meinen Gedanken. Die Folge war, dass ich erst einmal mit niemandem darüber sprechen und selbst mit den Eindrücken klarkommen wollte. Ein dramatisches Ereignis oder ein spannender Film kann nachdenklich stimmen, doch sie finden in unserer Welt statt und sind aus unseren Erlebnissen und Absichten geboren. Hier bestimmen wir weitgehend selbst. Doch den zuletzt in meinem Traum gehörten Satz »Wir rufen euch zu gegebener Zeit wieder« verstand ich damals so: Wir bestimmen, wie und wann es weitergeht. Gehorsam und Willenlosigkeit waren also angesagt, zumal ich die beiden Astralvisionen, wie ich sie heute nenne, willenlos empfangen hatte. Das stimmte mich mehr als nachdenklich. Zunächst hatte ich die Absicht, in der Meditation und im Gebet darum zu bitten, dass mir so etwas nie wieder passiert. Ich wollte nie wieder ein Weltbild aufgedrückt bekommen, ohne darum gebeten zu haben. Am Ende des Tages stand mein Entschluss fest. Ich wollte erst einmal mit niemandem über meine Visionen reden. Mein Wunsch zu schweigen war aus dem Wissen entstanden, dass Stimmenhören etwas mit Schizophrenie zu tun haben kann. Ich hatte einfach die Befürchtung, Visionen könnten nun ohne mein Zutun und ohne dass ich es wollte einund ausgeschaltet werden. Wie Goethe im Zauberlehrling sagt: »Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los.« Monatelang hatte ich mich in der Meditation bemüht, Sprechkontakt zu einem geistigen Wesen zu bekommen. Alle Bemühungen waren von mir ausgegangen, doch was ich gerade erlebt hatte, konnte Manipulation sein, konnte bedeuten, dass ich im Schlaf überrumpelt worden war. Ich hatte wirklich Bedenken, zum Spielball fremder Wesen zu werden. Doch da war auch die Hoffnung, mehr und deutlichere außersinnliche Wahrnehmungen zu haben als bisher. Ab und zu kam mir der Gedanke, dass diese Visionen ein Zeichen für eine aufkeimende Medialität sein könnten. Im Umgang mit medialen Menschen hatte ich Erfahrung. Besser gesagt, ich hatte Erlebnisse mit ihnen gehabt, die mir Einblick gaben in die in uns Menschen angelegten Fähigkeiten, multidimensionale Kontakte zu vermitteln.
Damit Sie den Verlauf meiner Bewusstseinserweiterung in den folgenden Jahren besser nachvollziehen können, werde ich Ihnen die Entwicklungen und Erlebnisse meines Lebens schildern, die mit großer Wahrscheinlichkeit dazu beigetragen haben, dass ich die geschilderten Astralprojektionen empfangen konnte. (...)